Alex Shirt Dress von Sew Over it

Hello Ihr Lieben. Wow – jetzt ist es schon September! Was für ein seltsamer Sommer hinter uns liegt. Ich hoffe, ihr hattet trotz allem, was auf der Welt zur Zeit los ist, ein paar Tage Zeit um auszuspannen und euch zu erholen. Anscheinend bin ich so erholt, dass ich es sogar mal wieder zu einem MeMadeMittwoch schaffe – das ist der erste in diesem Jahr!

Wisst ihr, ich habe eine neue Liebe beim Nähen entdeckt. Blusen und Blusenkleider! Jawohl! Ich liebe Blusen mit Kragen und Knopfleisten. Und Manschetten. Und Knopflöcher – mittlerweile liebe ich es Knopflöcher zu nähen. Wer hätte gedacht, dass es mal so weit kommt mit mir? Ich selbst sicher nicht.

Hemdblusenkleider-Liebe

Ich habe mittlerweile drei Hemdblusenkleider genäht, jedes ein bisschen anders. Doch die ersten beiden waren aus relativ festen Stoffen, nämlich Chambrey. Der lässt sich gut nähen, benimmt sich anständig unter der Nadel und flutscht nicht weg. Eines der Kleider seht ihr hier, das ist die Bella Dona von erbsünde. Das Kleid, dass ich euch heute zeige, habe ich tatsächlich schon letzten Herbst genäht und seitdem auch viel getragen – das Alex-Shirt Dress von Sew Over it. Das Kleid ist übrigens ein Schnittmuster aus dem ersten Ebook von Sew Over it – dem City Break Ebook.

Nun, mit der neuen Nähmaschine (äh, ja also neu ist die nach einem Jahr nun auch nicht mehr wirklich) wollte ich mich aber endlich mal an etwas „komplexeres“ wagen. Also, von den einzelnen Schnittteilen unterscheidet sich das Alex Shirt Dress jetzt nicht so viel von der Bella Donna – es hat einen Kragen (ohne Steg) und eine angesetzte Knopfleiste. Es hat zwar keine Manschetten, dafür aber eine gedoppelte Passe und Kellerfalte im Rücken.

Was das Nähen dann ein bisschen besonders gemacht hat? Der Stoff. Ich habe mich getraut, das Kleid aus Viskose zu nähen – und wie die sich in der Regel beim Stecken und Nähen verhält, wisst ihr bestimmt oder? Ich weiß nicht, ob es an meinen Stecknadeln liegt (ich habe welche mit Glasknopf und auch ganz einfache Stahlnadeln) – aber die flutschen immer mal aus ihrer Position, wenn ich den Stoff bewege. Das Nähen ist also immer eine Herausforderung für mich.

Obwohl ich wirklich gerne mit Viskose nähe, habe ich bis jetzt immer nur einfache Shirts oder Kleider damit genäht. Denn gerade vor dem Kragen und der Knopfleiste hatte ich ein bisschen Bammel. Ich habe aber alles brav mit Vliseline bebügelt und damit ging es dann ganz gut. Was ich beim nächsten Mal aber anders machen werde: ich habe nur eine Seite des Kragens verstärkt, weil ich Angst hatte, dass der Kragen sonst zu fest wird und absteht. Allerdings hat sich der nicht verstärkte Kragen beim Nähen dadurch ein bisschen verzogen – beim nächsten Mal nehme ich eine dünnere Vliseline und bügle diese auf beide Kragenteile auf. An sich ist so ein Liegekragen (das ist ein Kragen ohne Steg) aber ganz einfach zu nähen.

Ein Tipp zum Zuschneiden von Viskose

Geht es nur mir so, oder habt ihr auch schon beobachtet, dass Viskose nach dem Zuschnitt irgendwie immer noch mal ein bisschen die Form verändert? Liegt das wirklich am Stoff, am teilweise schrägen Fadenlauf oder vielleicht einfach am Zuschnitt selbst? Jedenfalls habe ich mir angewöhnt, wo es geht, die Viskose nur einlagig zuzuschneiden (beim den Ärmeln, am Kragen, die Vorderteile bei Blusen oder Blusenkleidern) – da verrutscht weniger und die Teile passen später beim Nähen besser aufeinander. Also – zumindest in Gedanken habe ich das fest in meine Zuschnittgewohnheiten aufgenommen. Oft vergesse ich es dann doch und ärgere mich hinterher. Also merkt euch:

„Viskose am Besten nur einlagig zuschneiden!“

Was war neu für mich?

Wie gesagt, ich habe schon ein paar Hemdblusenkleider vorher genäht, aber auch beim Alex Shirt Dress habe ich wieder dazugelernt. Neu war für mich die doppelte Rückenpasse. Das Alex Shirt Dress sieht damit nicht nur von außen schön aus, sondern auch von innen. Man sieht nämlich dadurch keine Ansatznähe der Passe. Um dahin zu kommen, muss man sich wirklich nur stur an die Anleitung halten – oder ihr googelt mal die Burrito-Roll Method auf Youtube. Es sieht kompliziert aus und ich hatte beim ersten Studieren der Anleitung einen Knoten im Kopf. Haltet euch wirklich einfach ganz strikt daran und ihr seht, es funktioniert tatsächlich! Ich würde euch gern Bilder davon zeigen, aber ich vergesse jedes Mal, beim Nähen die Kamera neben mich zu legen. Und dann bin ich so im Flow, dass ich nicht daran denke, sie zu holen.

Beim dem Stoff ist es schwer zu erkennen, aber da ist eine Kellerfalte im Rücken. Und eine Rückenpasse.

Der Schnitt

Das Alex Shirt Dress hat eine sehr relaxte Passform mit überschnittenen Ärmeln. Für mich sind an dem Schnitt zwei Designdetails bestimmend: Es ist zum einen sehr weit und es hat einen ganz extrem ausgeprägten High-Low Saum (oder Vokuhila-Saum). Beides ist tatsächlich nicht so ganz nach meinem Geschmack. Nähen wollte ich es aber trotzdem. Wenn ihr beim Anschauen der Bilder jetzt denkt: aber Steffi, so weit ist das doch gar nicht. Richtig! Mein Kleid ist nicht so weit. Ich hatte nämlich nicht genug Stoff und musste insgesamt 10 Zentimeter Weite rausnehmen – und es passt aber immer noch gut. Den Vokuhila-Saum habe ich dagegen mit voller Absicht entschärft. Ein bisschen länger ist mein fertiges Kleid hinten auch auch noch – aber nicht so krass wie im Original-Schnitt.

Ansonsten ist der Schnitt wirklich sehr gut, um ein paar Blusendetails zu üben, wie etwa den Liegekragen, die gedoppelte Rückenpasse und die Knopfleiste.

Ich mag mein Alex Shirt Dress und trage es wirklich gern. Entweder mit dicken Strumpfhosen und Unterkleid, aber auch wenn es wärmer draußen ist mit nackten Beinen und hochgekrempelten Ärmeln.
Aber ich mag auch einfach die Schnitte von Sew Over it – die passen einfach gut zu mir und meiner Figur. Für den Herbst habe ich hier schon einen schönen blau-weiß gestreiften Blusenstoff liegen – ich möchte den Schnitt nämlich einmal in der Blusenversion nähen. Und wenn der Stoff diesmal reicht, werde ich auch die komplette Weite im Schnittmuster lassen.

Lasst euch von den Bildern im Post nicht verwirren, die sind vom letzten Jahr. Im Moment sind die Bäume hier in Bayern noch grün. Wir genießen gerade die letzten Tage der Sommerferien mit den Jungs und machen viele Ausflüge in die nähere Umgebung. Ich nähe tatsächlich jeden Tag ein bisschen – aber seitdem ich meine Nähecke umgestellt habe, habe ich sehr wenig Licht (noch weniger als vorher). Ich habe einfach noch keine Lampe gefunden, die mir gefällt. Wir haben nur eine Anschlussmöglichkeit für Licht im Schlafzimmer und deshalb müssen wir eine Lampe finden, die möglichst mehrere Ecken unserer 30 qm ausleuchtet … Habt ihr vielleicht Tipps für Lampensysteme?

So ihr Lieben – ich wünsche euch einen schönen Start in den September und werden jetzt selbst ein bisschen beim MeMadeMittwoch stöbern.

Liebste Grüße,

Steffi

Verlinkt beim MeMadeMittwoch

9 Kommentare zu „Alex Shirt Dress von Sew Over it

  1. Meine Hochachtung! Aus flutschiger Viskose so ein großes Teil erfolgreich zu nähen, das ist Können! Schaut klasse aus das Blusenkleid. Der Stoff ist super und steht Dir ganz ausgezeichnet. Der Wickeltrick beim Passen-Nähen hat mich auch sehr glücklich gemacht, als ich ihn kennenlernte. Ähnlich verfahre ich auch beim Kragensteg und den Manschetten – da nenne ich es Hammerhai-Methode 😉 https://kuestensocke.blogspot.com/2016/12/gefahr-fur-mein-weihnachtskleid.html LG Kuestensocke

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  2. Du hast mich mit deinem Herbstlaub auf deinen Bildern ganz schön schockiert 🙂
    Ein super schönes Hemdblusenkleid. Es steht dir ganz bezaubernd. Hut ab – aus Viskose solch ein Kleid zu nähen.
    Viele Grüße Elke

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  3. Ein wunderschönes Kleid; schick, modern und der Stoff ist klasse.
    Ich verstärke auch immer beide Kragenteile bei Blusen, weil es sich dann leichter nähen lässt und ich es mag, wenn der Kragen ordentlich Stand hat.
    Viskose trägt sich immer schön, aber ist so eine Sache bei der Verarbeitung, wobei es da auch sehr unterschiedliche Qualitäten gibt.
    LG von Susanne

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    1. Liebe Susanne, Danke <3. Du hast Recht, ich hatte auch schon sehr gute und sehr schlechte Viskose. Beim nächsten Mal werde ich auch beide Kragenteile verstärken. Ich glaube, das näht sich einfach besser. Liebste Grüße, Steffi

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  4. Ich liebe den Moment, wo man den Burrito dann entrollt und tadaaa sieht alles schick aus und keine Naht ist sichtbar 🙂 Hatte beim ersten Mal aber auch einen Knoten im Kopf. Dein Kleid ist dir sehr gut gelungen! Auch wenn Viskose nicht unbedingt leicht zu nähen ist, finde ich, dass das Material einfach einen super Fall hat. Schön 🙂
    Viele Grüße
    Jenny

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    1. Liebe Jenny, so geht es mir auch – man denkt, dass kann doch nicht funktionieren und dann schwupps, sieht alles ganz wunderbar ordentlich aus. Ich vernähe Viskose auch gern – bis jetzt aber immer noch ein bisschen lieber bei Blusen oder Kleidern ohne Knopfleiste und Kragen :).
      Liebste Grüße,
      Steffi

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  5. was für ein prima Stück – das dürfte genau so in meinen Kleiderschrank einziehen! Die Mühe bei der Verarbeitung scheint sich voll gelohnt zu haben.
    LG, Jule

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