Wickelbluse nach Atelier Charlotte Auzou oder wie man 5 m Stoff in Falten legt

Hello Ihr Lieben,

die Blogtour zur „Selbstgenähten Garderobe nach Maß“ ist jetzt vorbei. Aber zum Glück ist heute der erste Mittwoch im Monat und ich kann euch beim Me Made Mittwoch ein weiteres Teil zeigen, das ich nach dem Buch genäht haben. Wie ich euch erzählt hatte, habe ich mich schon beim ersten Durchblättern in das Buch verliebt und so viele tolle Schnitte entdeckt, die ich nach nähen wollte, dass ich unbedingt ein paar daraus nähen wollte.

So entstand als zweites Teil nach dem Buch (das erste war tatsächlich der Jumpsuit aus der Blogtour) die Wickelbluse. Ich war gleich begeistert von dieser tollen Rüschenkante. Sowas hatte ich bis jetzt noch nicht genäht und wollte es unbedingt mal versuchen.

Dazu sei gesagt: klassische Wickeloberteile mag ich eigentlich nicht so gern. Zu oft sind sie mir zu tief ausgeschnitten, klaffen irgendwo unschön auf oder noch schlimmer, die langen Wickelenden verkrumpeln hinten im Rücken. Aber diese Rüschen sind einfach so toll – da wollte ich über den eigentlichen Schnitt hinwegsehen.

Hier war der Drucknopf noch nicht dran. da ist der Ausschnitt ein bisschen verrutscht.

Die Anleitung

Im Buch ist die Bluse als Ärmelloses Oberteil und als Bluse mit langen Ärmeln zu sehen. Ich wollte aber unbedingt die Kappärmel nähen. Deshalb habe ich hier ein bisschen „Frankenstein“ gespielt.

Bild aus „Selbstgenähte Garderobe nach Maß“ von Atelier Charlotte Auzou, erschienen im Stiebner Verlag.

Beim Zuschnitt habe ich erst mal geschluckt. Für die Rüsche musste ich einen 4cm breiten und 5 METER langen Streifen zuschneiden. Ich muss zugeben, zuerst dachte ich, da muss es sich um einen Fehler im Buch handeln. Aber nein, die 5m passen. Nach dem Zuschnitt muss man diesen Streifen erst mittig der Länge nach falten und dann alle (circa) 1cm breite Falte legen. Damit war ich dann eine ganze Weile lang beschäftigt. So viel Stoff will halt erst mal ordentlich und gleichmäßig gefaltet werden.

Aber nicht nur die Falten am Ausschnitt waren Neuland für mich. Die Bluse hat außerdem Kappärmel und die Ärmelsäume werden mit Schrägband versäubert. Beides hatte ich vorher auch noch nicht gemacht. Die Anleitung im Buch dazu ist wirklich gut – aber ich musste trotzdem einige Male auftrennen, bevor ich zufrieden war. Das einfassen des gesamten Ausschnittes mit Schrägband war da wirklich einfacher.

Die Passform der Bluse

Ich muss sagen, mit der Passform an sich bin ich zufrieden. Leider ist mir erst bei der Bluse richtig aufgefallen, dass die Brustabnäher für mich zu weit oben sitzen. Bei meinem Jumpsuit hatte ich das erst gar nicht registriert, weil das Oberteil insgesamt etwas größer ausfällt und die Abnäher im Stoff nicht so gut zu sehen sind. Bei der Bluse sieht man es dagegen sehr gut, wie ihr auch auf den Bildern sehen könnt. Das hätte mir einfach früher auffallen können, dann hätte sich das ohne Probleme ändern lassen. Tragen kann ich sie trotzdem.

Um zu tiefe Blicke zu verhindern habe ich vorne an die Ausschnittkante einen kleinen Druckknopf genäht. Damit fühle ich mich beim Tragen besser. und nichts kann aufklaffen. Gewickelt wird die Bluse mit zwei unterschiedlich langen Bändern, die an den hinteren Taillenbund genäht werden. Dadurch lässt sich eine hübsche Schleife binden. Allerdigs können diese Bände natürlich auch etwas verrutschen beim Tragen.

Ehrlich gesagt, ich bin immer noch nicht überzeugt von Wickeloberteilen. Auch wenn die Bluse wirklich gut sitzt (wir lassen hier jetzt mal die Abnäher außen vor) und schön aussieht – hinten im Rücken verrutschen und verkrumpeln die Wickelbänder, und das nervt mich einfach.
Ob das beim Tragen wirklich auffällt weiß ich nicht, wahrscheinlich wundern sich die Menschen, die hinter mir gehen oder stehen eher darüber, warum ich mir ständig am Rücken rumfummle. Dafür finde ich die Vorderseite von solchen Wickeloberteilen aber sehr kleidsam.

Die Wickelbluse war dann auch mein letztes Sommerteil, das ich euch dieses Jahr zeige. Tatsächlich habe ich noch eine Bluse aus dem Buch und ein Kleid zugeschnitten, aber die bleiben jetzt bis zum Frühjahr liegen. Dafür verrate ich euch nächste Woche, wie weit ich mit meinen Herbstnähplänen bin.

Habt einen schönen Feiertag morgen,

Liebste Grüße,

Steffi

Verlinkt bei: Me Made Mittwoch, Sew La La, Link-Up Party: Garderobe nach Maß

7 Kommentare zu „Wickelbluse nach Atelier Charlotte Auzou oder wie man 5 m Stoff in Falten legt

  1. Der Faltensaum hätte mich auch gereizt! Das Buch steht eh schon auf meinem Wunschzettel, aber meine Bedenken bezüglich von Wickelblusen sind eher mal wieder betätigt. Ich habe eine genäht, mit einer Kurzen Schleife seitlich in der Taille – die stört nicht, aber aufklaffen tut der Ausschnitt bei mir eigentlich immer… Trotzdem hat deine Bluse viele sonnige Auftritte verdient! LG Sarah

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