Ultimate Shift Top – Unterfüttern dünner Stoffe

Hello ihr Lieben, ich hoffe ihr genießt das schöne Wetter. Ich muss sagen, ich bin gerade sehr zufrieden mit dem Sommer. Hier sind zwar noch keine Ferien, aber es bleibt trotzdem genug Zeit, die Sonne zu genießen.

*Werbung wg Markennennung

Passend zu den Temperaturen habe vor ein paar Wochen ein Ultimate Shift Top von Sew Over It genäht. Ich hatte noch eine dünne Viskose in meiner Stoffschublade, die ich vernähen wollte. Ich hatte den von Ilka von erbsünde geschenkt bekommen. Und die Farben blau und greige waren einfach genau meins.

Ich war mir nach dem Waschen allerdings nicht ganz sicher, ob der Stoff getragen wirklich blickdicht ist. Beim Test auf meiner Hand schimmerte mir etwas viel Haut durch. Komplett füttern wollte ich das Oberteil aber nicht, das wäre mir dann doch zu viel Stoff für ein Sommershirt gewesen. Deshalb beschloss ich das Vorderteil zu unterfüttern. Habt ihr das schon mal gemacht? 

Das Vorderteil des Tops habe ich unterfüttert.

Was ist unterfüttern und warum macht man das?

Beim Unterfüttern schneidet ihr den Teil des Kleidungsstückes, das ihr näht und der Verstärkung oder einen „Sichtschutz“ braucht, doppelt zu. Einmal aus eurem Hauptstoff und einmal aus einem passenden Futterstoff. Danach näht ihr diese beiden Stoffteile innerhalb der Nahtzugabe zusammen und behandelt sie im weiteren Näh-Verlauf wie eine einzige Stofflage. 

Im Gegensatz dazu ist ein Futter mit eurem Hauptstoff nur an wenigen Stellen verbunden (z.B. an der Taillennaht bei einem Kleid oder am Halsausschnitt), wird eigenständig gesäumt und hängt relativ lose. 

Wie habe ich mein Shiftdress unterfüttert?

Ich habe zunächst das Vorderteil je einmal aus Hauptstoff und einmal aus einer dünnen Futterstoff zugeschnitten und alle Markierungen auf den Stoff übertragen. 

Da beim Ultimate Shift Dress / Top Brustabnäher enthalten sind, habe ich diese vorher jeweils in beide Vorderteile genäht, bevor ich die Stoffe zusammen genäht habe. Das hätte ich mir aber eigentlich sparen können und einfach nach dem Unterfüttern die Abnäher durch beide Stofflagen hindurch fertigen können. 

Danach habe ich die beiden Teile innerhalb der Nahtzugabe und ganz knapp am Rand an den Seiten, dem Halsausschnitt und dem Armloch zusammen genäht. Bei den dünnen Stoffen, die ich unter der Nadel hatte, war das tatsächlich nicht ganz so entspannt. Die Stofflagen sind immer mal wieder verrutscht. Ich hatte zwar viele Nadeln gesteckt und auch mit der größten Stichlänge an meiner Maschine genäht, aber an einigen Stellen musste ich nochmal auftrennen und nachbessern. 

Das Rückenteil habe ich im Bruch zugeschnitten – ihr seht, der Kopf passt durch!

Doch das war auch schon das Kniffligste und als das Vorderteil unterfüttert war, habe ich das Ultimate Shift Dress wie in der Anleitung beschrieben fertig genäht. Naja gut, fast, wie in der Anleitung: Ich wollte diesmal den Schlitz im hinteren Ausschnitt weglassen und habe deshalb das Rückenteil im Bruch zugeschnitten. Patricia hatte das schon mal ausprobiert, dass der Kopf trotzdem durch passt. Sie hat recht, es passt. 

Anpassungen für feine Stoffe

Weil der Hauptstoff so fein ist, hatte ich Angst, dass sich die Overlocknähte vom Versäubern durchdrücken. Ich habe also die Nahtzugaben der Seitennaht ins Vorderteil gebügelt und die Ärmel mit einer Französischen Naht geschlossen.

Französische Naht am Ärmel.

Am hinteren Ausschnitt wollte ich aus diesem Grund auch keinen Beleg nähen – und habe deshalb den Halsausschnitt mit einem Schrägstreifen versäubert. Das klappt bei mir mittlerweile richtig gut – bis auf die Stelle wo sich Anfang und Ende des Schrägstreifens treffen. Hier schaffe ich es immer noch nicht, beide Teile ordentlich übereinander zu nähen. Muss ich halt noch öfter üben.

Den Halsausschnitt habe ich mit einem Schrägstreifen versäubert.

Zum Schluss habe ich den Saum zweimal je einen Zentimeter eingeschlagen und festgesteppt. 

Beide vorderen Stofflagen sind am Saum miteinander verbunden.

Ende gut? Nicht ganz

Ich würde jetzt gern sagen, das ich mit meinem Shift-Top extrem zufrieden bin – leider stimmt das aber nicht ganz. Doch das liegt weder am Stoff, noch am Schnitt an sich. Ich hatte den Schnitt schon einmal als Top mit langen Ärmeln genäht und damals war mir die Schulter etwas zu kurz. Im Nähkurs habe ich dann den Schnitt auf dem Papier am Armloch und der Schulter angepasst aber danach nicht noch mal zur Probe genäht.

Das hätte ich mal machen sollen… dann hätte ich nämlich gemerkt, dass mir der Schnitt in Größe 12 einfach etwas zu eng an der Schulter und am Oberarm ist. So musste ich tatsächlich die Ärmel noch einmal auftrennen und mit weniger Nahtzugabe zusammen nähen. Welch eine Freude das bei einer französischen Naht ist, könnt ihr euch bestimmt ausmalen. An der Schultertiefe konnte ich leider nichts mehr ändern. Das Top ist also tragbar und auch bequem, doch immer wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich, dass es nicht ganz so gut passt. 

Manchmal gibt es sie eben,  diese Nähergebnisse, die nicht so werden, wie man sie sich vorstellt. Das gehört einfach dazu. 

Den coolen Stoff gibt es übrigens noch in der erbstoff-Facebook Gruppe zu kaufen. Ich habe ihn kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen – aber das ändert nichts an meiner Meinung daran, dass er sich super tragen lässt. 

Liebste Grüße,

Steffi 

Verlinkt bei: Me Made Mittwoch, Sew La La, DfdaD

2 Kommentare zu „Ultimate Shift Top – Unterfüttern dünner Stoffe

  1. Hallo Steffi, vielen Dank für die ausführliche Anleitung vom Unterfüttern! Das ist eine hervorragende Idee für einen anderen Stoff, der hier herumliegt. lg, Gabi
    PS: „Werbung wegen Markennennung“ gibt es nicht. Schreib einfach oben: „Stoff gesponsert“ und gut ist’s. Ich hab dazu letztens einen Artikel verfasst, es ist mir wirklich ein Anliegen: https://www.madewithbluemchen.at/schreib-nicht-werbung-wenn-es-keine-ist/

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    1. Liebe Gabi, Danke für deinen Kommentar. Und vielen Dank für den Tipp, ich habe mir gleich deinen Artikel durchgelesen. Es stimmt, ich kennzeichne fast alle meine Beiträge mit Werbung, wenn ich auf bestimmte Shops verlinke, obwohl ich die Sachen im Normalfall selbst gekauft habe. Jetzt werde ich das noch Mal genauer recherchieren. Liebe Grüße, Steffi

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