Heute zu Rums habe ich etwas mehr Text für euch:
Fast vier Jahre ist es her, da habe ich einen erbsünde-Workshop besucht, der vom Sonntagshasen (in Poing) veranstaltet wurde. Ich hatte gerade den ersten VHS Grundkurs „Nähen“ beendet und war auf der Suche nach einem Ausgleich dafür.
Der Workshop hat viel Spaß gemacht und vor allem war es schön, Ilka kennen zu lernen. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und musste von den dort angebotenen Sonntagshasenstoffen einen kaufen. Einen blauen Cord, der auf der Rückseite grün schimmert. Der Stoff wanderte dann erst Mal in die Waschmaschine und nach dem Trocknen in den Schrank. Genau dort blieb er dann liegen – circa vier lange Jahre. Mir fiel der blaue Cord tatsächlich erst wieder ein, als ich eine Cleo von Tilly and the Buttons nähen wollte. Die 1,20 m Stoff waren perfekt dafür.

Natürlich wollte ich meine neue Cleo zum ersten Mal auch standesgemäß ausführen. Mit einer Freundin habe ich mir Anfang April ein Mädels-Wochenende in Köln gegönnt. Wir waren zusammen Stoff & Stil unsicher machen, gemütlich Sushi-Essen und dann als Highlight auf der H&H. Ich wusste, dass Tilly von Tilly and the Buttons auch dort sein würde und wollte natürlich unbedingt mit meiner Cleo bei ihr vorbeischauen. Oh Mann, das war so ein richtiger Fan Girl-Moment für mich! Tilly ist so unglaublich! Gerade lese ich mich von hinten nach vorne durch ihren Blog und bin fasziniert und inspiriert von ihrer lockeren, selbstsicheren Art und davon, wie sie aus ihrer Leidenschaft fürs Nähen ihr Geschäft aufgebaut hat.


Aber ich wollte euch ja von Cleo erzählen, bzw. warum es für sie ein Happy End gibt: zuerst habe ich es tatsächlich geschafft, mein Kleid gleich beim ersten Tragen zu schrotten. Kennt ihr dieses Geräusch, wenn eine Naht reißt? Da macht es ganz laut RRRRRRRATSCHHHH. Man sollte aber auch mit so einem etwas engeren Cord-Kleid nicht versuchen über Bänke zu steigen. Klappt einfach nicht – habe ich jetzt auch gelernt. Ich war nur froh, dass es passiert ist, nachdem ich Tilly um ein Foto gebeten hatte! Wieder zu Hause wurde Cleo schnell repariert. Zum Glück war nur die Schlitznaht aufgerissen. Der Schlitz ist jetzt etwas länger, als in der Anleitung vorgesehen – damit lässt es sich besser laufen (über Bänke steige ich nicht mehr, wenn ich sie trage – auch ich lerne aus Fehlern).

Nachdem das Schlitzmissgeschick behoben war, musste ich nur noch Fotos machen – schließlich wollte ich hier davon und von dem Fan Girl-Moment mit Tilly erzählen. Und dann kam ein Wink des Schicksals – mit dem Zaunpfahl, glaube ich. Mittlerweile hat nämlich Ilka von erbsünde ihre Nähwerkstatt in München Giesing eröffnet. Und tatsächlich könnt ihr dort nicht nur Workshops besuchen oder freie Nähzeit buchen – Ilka hat auch eine Fotoecke eingerichtet, inklusive Backdrop und Fotolampen, damit ihr eure Werke ablichten könnt. Das wollte ich unbedingt ausprobieren und habe eine Stunde bei erbsünde gebucht. Und wie ich da so stehe, in meiner Cleo, mich mit Ilka unterhalte und Fotos mache, fällt mir plötzlich wieder ein, wie und wo ich den Stoff für das Kleid gekauft habe! So schließt sich der Kreis. Wenn das kein Happy End für meine Cleo ist!
Ihr Lieben, wenn ihr in München oder in der Nähe wohnt, schaut auf jeden Fall mal bei Ilka in der erbsünde Nähwerkstatt vorbei. Wenn ihr nicht aktiv nähen wollt, könnt ihr bei einem Kaffee nett quatschen, euch die erbsünde Designbeispiele anschauen oder einfach nur inmitten von Stoffen, selbst genähter Kleidung und Nähmaschinen chillen.

Und wie näht sich Cleo?
Cleo ist klasse! Ich habe das Papierschnittmuster gekauft und das ist sein Geld wert. Die Anleitung ist ein farbig gedrucktes Booklet, das mindestens so ausführlich ist, wie viele E-Books. Der Schnitt selbst ist auf einem festen, stabilen Papier gedruckt. Alles in allem war es wirklich leicht, das Kleid zu nähen – es handelt sich um einen EASY-Schnitt. Ich habe die längere Version mit Schlitz und Taschen vorne genäht. Es gibt auch eine kürzere Version mit einer Brusttasche vorn und zwei Po-Taschen hinten. Beim nächsten Mal würde ich vielleicht oben herum eine Nummer kleiner nähen, als diesmal. Ein bisschen Respekt hatte ich davor, die Jeansknöpfe und die Schnallen anzubringen. Aber am Ende war das gar nicht so schlimm, die Lochzange macht’s möglich. Cleo werde ich mir auf jeden Fall noch einmal nähen!
Danke, wenn ihr bis hierhin durchgehalten habt. Sind euch auch schon einmal solche Missgeschicke passiert? Oder hattet ihr auch schon solche Fan Girl-Momente? Ich bin gespannt und freue mich über eure Kommentare.
Liebste Grüße
Steffi
Schnitt: Cleo von Tilly and the Buttons
Stoff: Sonntagshase (gibt es leider nicht mehr)
Fotos: Ilka Mathhiessen – erbsünde Nähwerkstatt
Toll, dass du Till getroffen hast! Da bin ich echt ein bisschen neidisch! Ich wäre auch gern zur H& H gegangen aber ich dachte, die wäre nur für Fachbesucher? Dein Kleid gefällt mir übrigens super! Als Cleo rauskam, war ich ganz schön skeptisch, weil mich das Latzkleid doch sehr an die 90er erinnerte. Aber inzwischen habe ich so viele schöne und toll kombinierte Modelle gesehen. Und dein Stoff hat offensichtlich ganz genau auf Cleo gewartet 🙂 Viele Grüße, Ute
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Tilly zu treffen war wirklich mein Highlight! Ich hatte übrigens beim ersten Tragen von Cleo genau das gleiche Gefühl – es hat mich sehr an meine 90er Jahre Latzhosen erinnert. Und es ist mindestens genau so bequem. Liebe Grüße, Steffi
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