wird manchmal besser.
Burda Easy – HW 2014 – das war die erste Easy die ich mir gekauft habe. Und ich fand sie so klasse. Alle Schnitte, ausnahmslos alle wollte ich nähen. In allen Variantionen versteht sich. Ich habe sogar für die meisten die passenden Stoffe gehortet.
Extra für meinen Nähkurs aufgehoben habe ich mir einen Boucle-Mantel. Der sollte aus zwei verschieden farbigen Bouclé Stoffen und aufgesetzten Ledertaschen bestehen. Den Stoff für das Oberteil hatte ich geschenkt bekommen. So einen ziemlich schönen schwarz weiß gemusterten mit weißen „Federn“. Den Stoff für das Unterteil hatte ich mal bei Butinette bestellt. Der war braun schwarz gemustert. Auf den ersten Blick sah die Kombi gar nicht so schlecht aus.

Schnell hab ich dann aber eines gemerkt: die schwarz weiße Schönheit war eine Diva. Ach was Diva, eine richtige Zicke war die. Egal, wie vorsichtig ich gesteckt oder gebügelt habe, das Ding verzog sich in alle Richtungen. Selbst nach vorsichtigem Stecken, gab der Stoff beim Nähen total nach. Ich habe 6! Kursabende verbracht zuzuschneiden, Abnäher in das Oberteil zu nähen und Unterteil und Oberteil zusammen zu bringen. Zum Schluss habe ich noch die Ärmel zusammengezimmert – aber zum annähen kam ich nicht mehr. Meine hochtrabenden Pläne, in einem Kurs den kompletten Mantel fertig zu bekommen, inklusive Reißverschluss und Futter waren gnadenlos gescheitert.
Ich weiß noch ganz genau, wie ich am Ende vom letzten Kursabend Heim kam, das Mantelding auf einen Bügel an meinen Stoffschrank hing und mir dachte – du und ich – ich glaube wir haben keine Zukunft!
Da hing mein Mantel dann – immer wieder habe ich ihn mir angeschaut, überlegt und jedesmal kam ich zu dem Schluss – wir passen nicht zusammen. Aber in die Tonne hauen wollte ich ihn nicht. Ich hing doch irgendwie an dem zickigen schwarz weißen Ding.
Im Oktober (2016!) ging wieder der Wintersemester Nähkurs los. Und ich wusste nicht, was ich nähen sollte. Mittlerweile hing der Mantel seit drei Nähkursen – also gut 1,5 Jahren, an meinem Schrank. Zum Glück hatte er noch keine Motten angezogen. Ich nahm ihn mir wieder vor und beschloss, dass er und ich doch noch eine Chance verdient hatten. Aber dieser braune Stoff vom langen Unterteil, der machte mich einfach nicht glücklich, der sah so trist und langweilig aus – und passte eigentlich gar nicht zum schwarz weißen Oberteil. Also habe ich ihn einfach abgetrennt. Jetzt hatte ich eine schwarz weiße, extrem kurze kastige Weste – auch nicht gerade einer meiner Fashion Favoriten.
Also hab ich das Ding wieder auf den Bügel gehängt und in Zeitschriften geblättert, nach einer neuen Idee für den Kurs. Bomberjacke – oder Blousons – die sprangen mir von den Seiten entgegen – so was! wollte ich! Sollte ja nicht so schwer sein, an die kurze Weste ein breites Bündchen zu nähen und einen Kragen dafür zu basteln.

Also habe ich einen ebenfalls gehorteten senfgelben Bündchenstoff eingepackt und mit in den Nähkurs geschleppt. Und endlich hatte dieses Drama ein Happy End. Es war nicht das Leichteste, den Kragen gleichmäßig an den zickigen Bouclé zu bekommen – und auch der Reißverschluss hat mich Nerven gekostet und musste mehrmals neu gesteckt und geheftet werden, bis er wirklich gepasst hat – aber nach circa 6! weiteren Kursabenden war die Jacke bis auf die Ärmelbündchen fertig. Die habe ich dann zu Hause fertig genäht – und in Fleißarbeit die offenen Innennähte (die Jacke ist nicht gefüttert) sogar noch mit Nahtband verschönert. Hier seht ihr ein paar Bilder von meinem fertigen Kurzjäckchen.
Richtig ordentlich schaut mein kurzes Jäckchen jetzt aus – warum das Nahtband allerdings braun und nicht passend zum Rest schwarz ist – das war wieder ein anderes Missgeschick – das man zum Glück aber nicht sieht.
Liebste Grüße
Steffi